Gespräch zwischen Martin Bohnsack (Vorsitzender der Schulpflegschaft des Schulverbundes Eisbergen/Veltheim) und Reinhold Kölling (Veltheimer Ortsheimatpfleger für www.veltheim-weser.de)
Auch Martin Bohnsack, der Veltheimer Sprecher der Bürgerinitiative zum Erhalt aller Grundschulstandorte, bedankt sich an dieser Stelle bei allen seinen Mitstreitern für ihren Einsatz im Rahmen des Bürgerbegehrens. Er freut sich über das tolle Ergebnis, welches die Abstimmung ergeben hat und bedankt sich dafür bei der Portaner Bürgerschaft. Abschließend nimmt er als Vorsitzender der Schulpflegschaft des Schulverbundes Eisbergen/Veltheim Stellung zum Interview des MT mit dem Rektor, welches einige Tage vor dem Schlusstag der Abstimmung erschien.
„So kann das nicht stehen bleiben“, meint Martin Bohnsack zum Interview des Rektors Olaf Brodziak vom Grundschulverbund Eisbergen/Veltheim im MT.
Aus dieser Position beantwortet er unsere Fragen wie folgt:
Martin, stimmt die Schlagzeile im MT: „Lehrer pendeln in großen Pausen“
M.B.: In einigen Fällen wird das so sein. Doch nach meinen Informationen betrifft das Pendeln nur einen kleinen Teil des Lehrpersonals. Zudem ist es mir wirklich lieber, es pendelt ein Lehrer mit PKW, als dass jeden Tag rd. 90 Schülerinnen und Schüler mit dem Bus unnötige Wegezeiten zurücklegen müssen!
Martin, der Rektor spricht von höheren, finanziellen und organisatorischen Aufwänden bei Veranstaltungen, wie z.B. Gottesdiensten und Sportveranstaltungen?
M.B.: Für mich stellt sich da die Frage, über wie viele Veranstaltungen sprechen wir denn überhaupt. Es findet z.B. einmal im Jahr zur Einschulung ein Gottesdienst statt, wobei sogar Förderverein und Eltern die Cafeteria und sonstiges organisieren. Auch Sportveranstaltungen finden vielleicht 1 bis 2 Mal pro Jahr statt. Klar, jede Veranstaltung ist auch irgendwie mit zusätzlichem Aufwand verbunden, teils auch mit zusätzlichen Kosten, aber meines Erachtens ist das insgesamt alles im Rahmen.
Der Rektor führt zu den längeren Schulwegen für Veltheimer Kinder an, dass der Schulträger ja einen Schülertransport einrichtet, so seine Information.
M.B.: Das ist sicherlich richtig. Aber genau dagegen richtet sich u.a. unsere Kritik. Für die Kinder bedeutet das: weniger Freizeit und früheres Aufstehen! Zudem sind in Veltheim viele Wege zu den Haltestellen und die Haltestellen nicht verkehrssicher und kindgerecht ausgebaut. Ein Verkehrskonzept wurde nie erstellt. Dieser „Transport“ kostet sicher 50.000.- bis 70.000.- Euro im Jahr und wie gesagt den Grundschülerinnen und Schülern viel Freizeit!
Martin, der Rektor beschreibt, dass in Veltheim lediglich Pflichtstunden unterrichtet werden und sonstige Angebote (AG’s) nicht möglich sind? Wie siehst du das?
M.B.: Diese Aussage ist für mich so nicht nachvollziehbar. In Veltheim gibt es AG’s, wie z.B. die Ballsport AG, die Trommler AG oder aber das Schülerparlament. Bei den zusätzlichen tollen Vereinsangeboten wie Fußball, Handball oder etwa Tanzen oder Reiten oder oder oder, wüsste ich nicht, wann noch weitere Angebote genutzt werden sollen. Ich finde das läuft gut in Veltheim. Das Angebot ist gut und einfach „mal nur so“ Freunde besuchen wollen die Kinder ja auch noch.
Wie siehst du die Stellungnahme insgesamt, Martin?
M.B.: Auf mich hat der Artikel übertrieben negativ gewirkt. Natürlich hat es für einen Rektor Vorteile, wenn er sich nur um einen Standort kümmern muss, und natürlich kann es in Vertretungsfällen einfacher sein. Aber wir reden hier von einer Alternative, die Schulschließung heißt! Das steht aus meiner Sicht in absolut keinem Verhältnis! An anderen Schulen mit Teilstandorten gelingt es doch offensichtlich auch, diese erfolgreich zu organisieren und zu leiten (siehe Neesen-Kleinenbremen oder Holzhausen-Vennebeck). Es gibt landesweit viele Beispiele. Warum soll es in Eisbergen-Veltheim also nicht auch gehen?
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