Dirk Haunhorst am 29.12.2017 um 00:06 Uhr
Das Bürgerbegehren zum Erhalt der Grundschulstandorte mitsamt dem wahrscheinlich folgenden Bürgerentscheid wird 2018 das bestimmende politische Thema sein. Dass Teile der Politik den Initiatoren nun vorwerfen, die dringend nötige Sanierung mehrerer Schulen zu verzögern, ist der durchsichtige Versuch, von eigenen Fehlern abzulenken.
Der entscheidende strategische Fehler der rot-grünen Ratsmehrheit war, die Schließung der Grundschule Veltheim durchsetzen zu wollen. Damit entstand erst jene ortsübergreifende Solidarität, die in ein Bürgerbegehren mündete. Hingegen hätte die ebenfalls umstrittene Verlagerung der Grundschule von Neesen nach Lerbeck allein kaum Chancen gehabt, es bis zum Bürgervotum zu bringen.
Hätte also Politik die Zukunft des Schulverbundes Eisbergen-Veltheim zunächst ausgeklammert, was wegen der zeitintensiven anderen Aufgaben gut zu begründen gewesen wäre, könnten etliche wichtige Grundschulprojekte bereits in der Umsetzungsphase sein. So bleibt am Ende eines schulpolitisch denkwürdigen Jahres vor allem eine Binsenweisheit haften: Weniger ist oft mehr.
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